Handelt es sich bei den Naturwissenschaften und der Theologie um unvereinbare Gegensätze? Besteht zwischen beiden umgekehrt ein harmonisches Miteinander? In einem Zeitalter der säkularisierten Moderne stellt sich das Verhältnis zwischen Naturwissenschaften und Theologie vielen Menschen als unlösbarer Konflikt dar. So ist auch der sogenannte neue Atheismus wesentlich von einer Verabsolutierung der naturwissenschaftlichen Perspektive geprägt. Diese Deutung ist aber keineswegs zwingend, denn der darin unterstellte reduktive Naturalismus folgt nicht schon automatisch aus erfolgreich arbeitenden Naturwissenschaften. Umgekehrt muss eine moderne Religiosität auch naturwissenschaftliche Erkenntnisse anerkennen und in ihrer Wirklichkeitsdeutung mit reflektieren. Die Vorlesung möchte die notwendigen Grundlagen für eine vernünftige Verhältnisbestimmung von Theologie und Naturwissenschaften in drei Teilen entfalten: Zunächst werden die natur- und wissenschaftsphilosophischen Grundlagen für eine angemessene Deutung der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse gelegt. Im zweiten Schritt werden einige Kernelemente jener naturwissenschaftlichen Erkenntnisse vermittelt, die unser Weltverständnis heute entscheidend prägen, etwa aus dem Bereich der Evolutionsbiologie, der Neurowissenschaften oder der Kosmologie. Schließlich werden diese Erkenntnisse zu möglichen philosophischen und theologischen Deutungen in Beziehung gesetzt. Auf diese Weise soll die Frage geklärt werden, wie das Verhältnis zwischen Naturwissenschaft und Theologie zu bestimmen ist. Die einzelnen Teile werden von verschiedenen Expertinnen und Experten zum jeweiligen Thema unterrichtet. Die Lehrveranstaltung wird vom Centre for Dialogue am Campus Riedberg in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität angeboten.
- Trainer/in: Dominiek Lootens
- Trainer/in: Tobias Müller
- Trainer/in: Tobias Müller
- Trainer/in: Daniel Saudek