In den letzten Jahren wurde in religionsphilosophischen, aber auch in theologischen Debatten eine strikte ontologische Trennung von Gott und Welt immer mehr infrage gestellt. Denn diese generiert nicht nur philosophische Schwierigkeiten, sondern erscheint auch hinsichtlich theologischer Disziplinen wie Schöpfungstheologie oder Christologie problematisch, da hier die Präsenz Gottes in der Welt nur schwer gedacht werden kann. Angesichts dieser Problemlage scheinen Ansätze in der Gott-Welt-Debatte jenseits strikt dualistischer („klassischer Theismus“) und identitätstheoretischer Modelle („Pantheismus“) in den Fokus zu rücken, die zwar an einer Differenz von Gott und Welt festhalten, bei denen dies aber nicht eine absolute Trennung voraussetzt. Diese panentheistischen Ansätze können auf eine große Tradition in Philosophie und Theologie verweisen, werden aber in der aktuellen Debatte, gerade im deutschsprachigen Raum, noch nicht adäquat diskutiert und gewürdigt.
Ziel des Seminars ist es vor allem, die panentheistischen Grundideen und Denkfiguren kennenzulernen, kritische Anfragen zu diskutieren sowie die Relevanz des Panentheismus für theologische Inhalte herauszuarbeiten und für eine moderne Rede von Gott fruchtbar zu machen.
- Trainer/in: Tobias Müller
- Trainer/in: Tobias Müller