In Kooperation zwischen Kirchengeschichte und Religionspädagogik soll Virtuelle Realität (VR) als Option für erfahrungsgestütztes Lernen im Religionsunterricht aufgezeigt werden soll.

Neben einer Einführung in die Theorie von VR, sowie dem Aufzeigen verschiedener virtual und augmented realities, soll anhand einiger Beispiele das mögliche schulische Lernszenario erarbeitet werden. Angelehnt an die Anthologie „Erinnerungsorte des Christentums“ von Christoph Markschies und Hubert Wolf, werden zentrale und historische relevante sowie – in Erweiterung des Bandes – auch weniger bekannte und für die Lokalgeschichte bedeutsame Orte des christlichen Glaubens in Geschichte und Gegenwart so aufbereitet, dass Studierende diese unabhängig von Raum und Zeit erleben, wahrnehmen und erforschen können: Wie sah Jerusalem zur Zeit Jesu aus? Welches Panorama eröffnet sich an der Küste des See Genezareth? Welche künstlerischen Besonderheiten finde ich in der Sagrada Familia in Barcelona? In welchen engen Gassen lebten die Konzilsväter während des Konzils von Trient? Was ist in der Kuppel des Doms von Florenz dargestellt? Begleitend sollen Quellen und Sekundärliteratur nicht nur einen informativen Rahmen bilden, sondern auch konkretes Wissen vermitteln, welche dann durch VR visualisiert und – wie Studien hierzu deutlich nachgewiesen haben – durch den Erfahrungsgewinn effektiver und langanhaltender verinnerlicht werden kann.

Während des Seminars sollen die Studierenden durch das Praktizieren und Üben mit VR-Brillen die Besonderheit und Reize des Virtuellen Raumes erkennen. Diese Medienkompetenz soll genutzt werden, um als Leistungsnachweis eigene virtuelle Realitäten mit Hilfe von 360°-Kameras zu erstellen und diese mit Quellen und Sekundärliteratur für Unterrichtseinheiten aufzubereiten. Der Fokus soll dabei auf wichtigen und teilweise vergessenen Orten der lokalen Christentums- und Kirchengeschichte liegen und diese damit als virtuelle Lernräume für den Religionsunterricht an Schulen zugänglich machen.