Am 28. Januar 2010 hat der Jesuit Klaus Mertes SJ das Tabu gebrochen, in dem er sich in einem Brief an ehemalige Schüler des Canisisus-Kollegs in Berlin gewandt hat, um mit ihnen über den erfahrenen Missbrauch in der Schule zu sprechen und eine Aufarbeitung zu ermöglichen. Verschweigen und versetzen, verschleppen und vertuschen sind vier Stichworte, die den Umgang in der Katholischen Kirche mit sexueller Gewalt an Schutzbefohlenen bis dahin charakterisieren und dies wurde auch durch die MHG-Studie vom September 2018 in ungeahntem Ausmaß deutlich.

Im Seminar wollen wir die Ergebnisse der Studie reflektieren, die offenbar gewordenen kirchlichen Probleme herausstellen und uns vor allem auch mit notwendigen Lösungsstrategien befassen. Ergänzend soll der Blick auch auf die Vorgänge in der Odenwaldschule gelenkt und der Prozess der Aufarbeitung dort analysiert werden.

 Das Seminar ist als Blockveranstaltung konzipiert. Die einzelnen Blöcke werden durch Referate von den Teilnehmenden maßgeblich mitgestaltet. Für einen benoteten Studien- und Prüfungsnachweis ist eine schriftliche Ausarbeitung erforderlich.