In Absetzung von Carl Schmitts Konzept „politischer Theologie“ hat Johann B. Metz ein äußerst wirkmächtiges Verständnis „neuer politischer Theologie“ entwickelt. Ihm ging es primär darum, „die christliche Rede von Gott der Privatisierung zu entreißen“ und das öffentliche Potenzial des christlichen Glaubens zu erschließen. Die „gefährliche Erinnerung“ die christliche Gottrede wachhält, wirkt sozialkritisch und ideologiekritisch. Das damit verbundene Programm hat für die Theologie zugleich erkenntnistheoretische Bedeutung, weil die Stimmen der „Opfer der Geschichte“ ins Zentrum der Theologie rücken. – Wie ist dieses Programm heute zu bewerten, welche Entwicklung hat es durchgemacht, welche Neuansätze hat es inspiriert? (Wie) ist ein öffentlicher Charakter des christlichen Glaubens heute noch (oder wieder) zu erschließen?