Gottes Heilshandeln geschieht in und vermittels menschlicher Wirklichkeit: in der Geschichte der Menschen, in menschlicher Gemeinschaft. Als der sichtbare, identifizierbare Geschichts-Ort der Selbstvergegenwärtigung göttlichen Heils wird theologisch die Kirche verstanden. 

An diesem Selbstverständnis muss sie sich auch messen lassen. Bei allen Zweifeln und Vorbehalten, die man gegenüber der Kirche haben kann – ist sie doch eben auch „aus menschlicher Lebenswirklichkeit gebaut“ –, hieße ein prinzipielles Verwerfen der Kirche womöglich auch ein Verwerfen der Möglichkeit, dass Gottes Heil in menschlicher Wirklichkeit konkret werden kann. Das hiermit angedeutete theologische Verständnis der Kirche, die sich in den Sakramenten wesentlich selbst vollzieht, ist Thema dieser Lehrveranstaltung. Es wird vor dem Hintergrund der biblischen Grundlagen und theologiegeschichtlichen Entwicklungen entfaltet. In systematischer Hinsicht werden Kirche und Sakramente im Kontext einer Theologie der Gnade erörtert.

Den Seminarteilnehmenden werden Texte zu Grundlagenaspekten der Seminarthematik zur Verfügung gestellt. Ohne deren Lektüre und Aneignung kann eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar nicht gelingen.