Obwohl Digitalisierung gegenwärtig ständig öffentlich thematisiert wird, ist häufig unklar, was damit gemeint ist: Digitalisierung ist ein vielgestaltiges, prinzipiell seit längerem vorhandenes Phänomen, dessen öffentlich-politische, lebensweltliche und schließlich auch theologische Relevanz zunehmend erkannt wird. Digitale Prozesse beeinflussen menschliches Handeln, indem sie Entscheidungen – etwa im Konsumverhalten – vorwegnehmen; digitale Medien transportieren nicht nur Inhalte, sondern geben Diskursen eigene Wendungen; digitale, KI-beteiligte Technologien werden in menschliche Körper implantiert und verändern so menschliche Leiblichkeit und Geistigkeit. Das Seminar wird Phänomene der Digitalisierung auf ihre anthropologischen, subjekttheoretischen und politischen Dimensionen hin diskutieren, um auf dieser Basis zu einer reflektierten Einschätzung aus theologischer und ethischer Perspektive hinzuführen.