Für die christliche Theologie ist die Idee des Friedens von zentraler Bedeutung. Die Erfahrungen von Krieg und Gewalt zeigen jedoch, dass Friedenszustände stets prekär bleiben und ein dauerhafter gerechter Frieden den Charakter einer Utopie hat. Für die politische Ethik ist die Friedensfrage daher eine fundamentale Herausforderung: Ist Frieden überhaupt erreichbar? Wie ist Frieden zu denken, damit er politisch-praktisch handlungsleitend werden kann? Darf man zur Herstellung und zum Erhalt von Frieden Gewalt anwenden oder ist aus christlicher Sicht eher radikaler Pazifismus gefordert? Im Seminar befassen wir uns mit der Aufwertung der Friedensethik, die in der christlichen Theologie mindestens an die Seite der traditionellen Frage nach der Rechtfertigung von Gewaltmitteln („gerechter Krieg“) getreten ist und diskutieren Konzepte und Modelle des radikalen und gemäßigten Pazifismus.