Die Dynamiken der Veränderungen sind hoch: die katholische Kirche steht in tiefgreifenden Wandlungsprozessen. Stichworte finden sich zahlreich: Kirchenaustritte, abnehmende Beteiligung an kirchlichen Vollzügen, Akzeptanz der Glaubenswahrheiten oder Strukturveränderungen in den Pfarreien sind nur einige. Streitpunkte finden sich ebenfalls vielfach: Partizipation der Kirchenmitglieder an Entscheidungen, Kommunionempfang ausschließlich für katholische Christen und anderes mehr.

Diese Veränderungsprozesse sind in grundlegende Fragen eingebettet: ist die Perspektive die kleine, entschiedene Herde? Gibt es weiterhin die Vorstellung einer breit in der Gesellschaft verankerten Kirche? Ist die Option ein dialogisches Verhältnis zur Gegenwart? Ist die Leitidee die Mitteilung fester Lehrmeinungen?

Dieses Seminar wird zum einen die Möglichkeiten bieten, die aktuelle Situation kirchlichen Lebens in Deutschland wahrzunehmen. Zum anderen geht es um die Frage, welche Orientierungspunkte die Basis für Richtungsentscheidungen geben können. Dabei sind zwei Begriffe von Bedeutung: Sakrament und Sendung. Die Kirche versteht sich selbst als Sakrament. Ihren Sendungsauftrag in die Welt hat sie von Jesus Christus selbst (vgl. LG 1).