Autonomie ist ein zentraler Begriff der modernen Ethik und seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch der theologischen Ethik. Gleichzeitig ist die Auffassung, der Mensch sei in der Bestimmung dessen, was ihnen moralisch zum Handeln bewegt, autonom, von verschiedenen Seiten umstritten. Umstritten ist nicht nur, ob menschliche Freiheit wesentlich als Selbstbestimmung oder als Selbstgesetzgebung aufzufassen ist, sondern auch, ob der Autonomieanspruch nicht angesichts der „Auflösung des Subjekts“ in Systemzusammenhänge als illusionär aufgegeben werden muss. Und kann man theologisch behaupten, der gläubige Mensch sei gegenüber Gott „autonom“? Im Seminar werden die philosophischen und theologischen Voraussetzungen der Autonomiekonzeption sowie aktuelle Kontroversen aufgearbeitet und diskutiert.