Die einst selbstverständliche Bestimmung der Identität durch Religion ist weltweit längst fraglich
geworden. Zugänge zu Religion sind individuell und unterschiedlich. Menschen entscheiden sich
bewusst für oder gegen Religion oder auch für eine ihrer Kultur fremde Religion. Sie leben ihre
Religion mehr oder weniger intensiv, mischen religiöse und quasi-religiöse Bestandteile zu einem
eigenen Entwurf oder halten wortgetreu an einer Religion fest. Sie leben Religion privat oder
missionieren für sie – Religiosität reicht von religiöser Offenheit über eine gewisse Laxheit,
selbstverständlich auch Ernsthaftigkeit bis hin zu Gewalt und Terror im Namen der Religion. Im
Seminar werden wir den genannten Phänomenen nachgehen und einige Muster gegenwärtiger
Religiosität herausarbeiten und diskutieren.