Die Durchdringung der Lebens- und Arbeitswelt mit digitalen Technologienbringt tiefgreifende Veränderungen des Zusammenarbeitens und Zusammenlebens, aber auch des menschlichen Selbstverhältnisses mit sich. Welche Berufe werden ersetzt, welche neuen entstehen, wenn digitale Vorgänge vieles besser und schneller erledigen können? Wie verändert sich das Körperverständnis, wenn digitale Assistenten und gesundheitliches Monitoring permanent am und im eigenen Körper vor sich gehen? Kann nicht gerade mit Gesundheitsdaten nicht nur ein Zuwachs an Selbststeuerung, sondern auch Überwachung und Fremdbestimmung, etwa durch Anreize der Krankenkassen oder staatliches „nudging“ für gesundheitsförderliches Verhalten verbunden sein? Die Verbreitung von Digitalisierung und Robotik bedürfen der ethischen und anthropologischen Reflexion. Das Seminar wird zwei Schwerpunkte einnehmen: Nach einer Einführung in die ethischen und anthropologischen Grundlagen, Grundfragen und die sozialethischen Analyse- und Bewertungsmethoden werden einzelne Sachbereiche und Technologien exemplarisch vertieft bearbeitet. Dabei wird ein thematischer Schwerpunkt auf Gesundheitsthemen wie Robotik in der Pflege, Gesundheitsmonitoring oder elektronische Patientenakte liegen. Das Seminar setzt auf eine enge Verbindung von Theorie und Praxis, auf kreative, interaktive Lehre und basiert auf der Mitgestaltung des Seminars durch die Ideen und Interessen der Studierenden. Zur ersten Sitzung sind Themenvorschläge für Seminarinhalte und Referate ausdrücklich erwünscht.