Im Laufe ihrer rund 150-jährigen Geschichte hat sich die Religionswissenschaft zu einer hoch differenzierten Disziplin entwickelt, die sich einen eigenständigen Platz im Kanon der Kultur- und Geisteswissenschaften gesichert hat. Ihr Forschungsgegenstand ist das gesellschaftlich bedeutsame "Phänomen Religion", das sowohl historisch, systematisch, komparativ als auch phänomenologisch betrachtet werden kann - um nur einige Gesichtspunkte und Untersuchungsmöglichkeiten zu nennen. Eine allgemeingültige Definition dieses "Phänomens Religion" konnte jedoch bisher nicht gegeben werden.
 
Ziel der Religionswissenschaft muss es daher immer bleiben, sowohl interne als auch externe Diskurse, Theorien und Methoden zu reflektieren. Sie muss in der Lage sein, sowohl historische Phänomene sowie Formen und Diskurse als auch aktuelle Debatten, Entwicklungen und Problemfelder multi-perspektivisch und multi-methodisch einzuordnen und in den relevanten Zusammenhängen zu kontextualisieren.


Empfohlene Literatur:

Tobias Müller. Thomas M. Schmidt. (Hg.) Was ist Religion? Paderborn 2013.

Stephen Prothero. Die Neun  Welt-Religionen. Was sie eint, was sie trennt. München 2011.

Michal Stausberg, Steven Engler. ()Hg.) The Oxford Handbook of the Study of Religion. Oxford 2016.

Christopher R. Cotter. David G. Robertson. After World Religions. Reconstructing Religious Studies. Routledge 2016.

Thomas Schreijäck. Vladislav Serikov. (Hg.) Das Heilige interkulturell. Ostfildern 2017.

Wolfgang Gantke. Vladislav Serikov. (Hg.) 100 Jahre "Das Heilige" Berlin. Frankfurt am Main 2017. 

Hans Joas. Die Macht des Heiligen. Berlin 2022.